Von leerem Geschwätz und billigem Geld, von Notenbanken und losen Mundwerken, von Liquiditätsengpässen und Sprachlosigkeit, von fehlenden Argumenten und faulen Krediten.
Wie in „Neue Geldsysteme“ Teil 1 und 2 erläutert, haben Geld und Sprache viel gemeinsam. Mehr noch - sie sind eng miteinander verwandt.
Was Geld auf der materiellen Ebene, ist Sprache auf der geistig-emotionalen. Präziser: Der Tausch von Waren und Dienstleistungen entspricht dem Austausch von geistig-seelische Inhalten. Es wäre also sinnvoll zu prüfen, ob Geld und Sprache nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten funktionieren und wenn ja, welche Rückschlüsse sich aus den Erkenntnissen der Kommunikationspsychologie für den Geldmarkt ziehen lassen.
Ausgehend von DAS GROSSE ZITTERN, einem Artikel im SPIEGEL Nr. 33/2007, möchte ich die „zweieiigen Zwillinge“ Sprache und Geld ein wenig beleuchten in der Hoffnung, ein paar nützliche Zusammenhänge zu entdecken. Und sei es auch nur, um meine Wissenslücken mit ein paar Illusionen zu stopfen.
Eine zentrale Erkenntnis über diese Zusammenhänge liegt bereits im ersten Absatz des Artikels verborgen. Nämlich die, dass der momentane Geldmarkt einem Menschen gleicht, der viel redet, ohne viel zu sagen. Zitat: „Die Präsidenten der Notenbanken, ganz egal ob in den USA, Asien oder Europa, pflegen eine ganz eigene Sprache. Sie ermöglicht es Ihnen, viel zu reden, ohne allzu viel zu sagen.“ Die Autoren meinten in diesem Fall natürlich etwas anderes, als ich nachfolgend verdeutlichen möchte:
Ein Mensch, der viel redet, ohne viel zu sagen, ist wie jemand, der mit viel Geld um sich wirft, das wenig Wert ist. Im Extremfall kann dies inflationäre Züge annehmen, wie im Fall vieler Politiker, die viel reden und absolut nichts sagen. Solange man ihr Spiel nicht durchschaut, neigt man dazu, ihren Worten zu trauen, so wie wir unseren Geldscheinen vertrauen (Geldscheine = Worte). Doch seit der Aufhebung der Golddeckung ist unser Geld nichts anderes als ein Versprechen. Ein Versprechen, dass ich im Tausch für das wertlose Stück Papier namens Geldschein etwas Wertvolles bekomme. Doch genau wie es in zwischenmenschlichen Beziehungen die Möglichkeit gibt, dass jemand einer bislang vertrauenswürdigen Person sein Vertrauen entzieht, genauso ist es auch möglich, einer Währung das Vertrauen zu entziehen. Im ersten Fall verringert sich die Wertschätzung für die betreffende Person und das Vertrauen in deren Worte - die Worte verlieren ihre Funktion als Wertspeicher. Im zweiten Fall verringert sich die Wertschätzung für die Währung - das Geld verliert seine Funktion als Wertspeicher. Um es etwas bildlicher auszudrücken:
Ein absolut fälschungssicherer Geldschein ist während einer Inflation vergleichbar mit dem Ehrenwort eines Menschen, der soeben als Hochstapler entlarvt wurde.
„Was ist los an den Weltfinanzmärkten? Wieso ist Geld, das doch angeblich seit Jahren im Überfluss vorhanden ist, plötzlich knapp?“ So fragen die Autoren im erwähnten SPIEGEL-Artikel. Eine schlüssige Antwort fehlt mir natürlich ebenso wie ihnen und den Herren Bernanke und Trichet. Doch Gott sei Dank erlaubt es mir meine Naivität, auch an anderen Orten nach Antworten zu suchen, als auf den mir schleierhaften Finanzmärkten. Einer dieser Orte ist das Kaffeekränzchen von Tante Olga.
Tante Olga schart schon seit einigen Jahren einen erlesenen Kreis älterer Damen um sich, die sich regelmäßig zum Kaffeeplausch treffen. Da wird geschwatzt, gekichert, gelästert und gefachsimpelt - oder kurz: Es werden Worte ausgetauscht wie Geld auf den Finanzmärkten. Worte sind bei diesem Kaffeekränzchen im Überfluss vorhanden. Das haben Kaffeekränzchen so an sich. Und droht der Gesprächsstoff, wider Erwarten, doch einmal auszugehen, dann sorgt Tante Olga als pflichtbewusste Gastgeberin für neuen. Sie ist nämlich die Fed, die Federal Reserve.
In ihrer Eigenschaft als US-amerikanische Zentralbank der Worte hat Tante Olga die Lizenz, die neuesten Gerüchte (billiges Geld) in Umlauf zu bringen, sobald der Redefluss (Geldfluss) zu versiegen droht. Das ist keine leichte Aufgabe und verlangt hohe Aufmerksamkeit für sämtliche Wortketten, die gerade durch den Raum schwirren sowie ein seismographisches Gespür für die allgemeine Stimmung auf dem Wortmarkt namens Kaffeekränzchen. Letztere – die Stimmung - lotet Tante Olga mit ihrem 7. Sinn aus, den man auch als Kaffeekränzchenbarometer bezeichnen könnte. Ein naher Verwandter des Börsenbarometers. Heute steht Tante Olgas Kaffeekränzchenbarometer auf Sturm, und das hat sicher nichts mit der momentanen Klimakrise zu tun, sondern damit:
Wie jede Gruppe, so ist auch das Kaffeekränzchen von Tante Olga ein kompliziertes Geflecht aus Sympathien, Antipathien, Verbindlichkeiten, Gunsterweisungen, Schuldzuweisungen, Vertrauensvorschüssen, Versprechungen, Selbstbetrug, Fremdbetrug, kurz – ein Minenfeld aus Menschlichkeiten. Da kommt es ab und zu einmal vor, dass eine Mine explodiert und den Redefluss zum Stagnieren bringt. Zitat aus dem SPIEGEL-Artikel: „Das führte vergangene Woche zu einem ernsten Liquiditätsengpass, der die EZB (Europäische Zentralbank) und andere Währungshüter weltweit zum akuten Eingreifen veranlasste.“ Um es in der Sprache von Tante Olgas Kaffeekränzchen zu sagen: Tante Irmi (die Mittelstandsbank IKB) sprach etwas aus, was in der Runde einen kleinen Schock auslöste und das allgemeine Geplappere kurzzeitig zum Verstummen brachte. Die EZB (nennen wir sie Tante Erna) und andere Währungshüter (u.a. Tante Olga) sahen sich zum Eingreifen veranlasst. Wie sah dieses Eingreifen aus?
Sie warfen hastig Worte (Geld) in die Runde, um dem Symptom Sprachlosigkeit (Bankenpleite) vorzubeugen, nicht aber um dessen Ursache zu bekämpfen. Denn: die Damen von Tante Olgas Kaffeekränzchen pflegen lieber das seichte Geschwätz, ohne Tiefgang. Sie treffen sich ja schließlich nicht, um die Problemchen zu lösen, von denen jedes Gruppenmitglied eine ganze Menge hat, sondern einfach nur zum Quatschen. Hauptsache, die Worte fließen, so wie das Geld auf den Finanzmärkten. Warum, woher, wohin – wen interessiert’s?
Doch nehmen wir das Gespräch, das im Kaffeekränzchen den Schock auslöste, einmal etwas genauer unter die Lupe, oder besser gesagt unters Stethoskop.
Zitat aus dem SPIEGEL-Artikel: „Insgesamt knapp 7,8 Milliarden Euro hatte die IKB in Immobilienkredite für unsichere amerikanische Schuldner gesteckt.“
Ins Kaffeekränzchen-Deutsche übersetzt:
Tante Irmi (die IKB) hatte einer feststehenden Meinung (den amerikanischen Schuldnern) vertraut (Vertrauensvorschuss gewähren = Kredit), die ihr Sicherheit versprach (die Sicherheiten der Schuldner). Sie war sich also ihrer Sache sicher. Doch die Selbstsicherheit verlässt sie nun. Sie ist also wie eine Person, die, eben noch munter drauflosplappernd, plötzlich feststellt, dass sie Stuss geredet hat. Eine peinliche Situation, die Tante Olga (Fed) und Tante Erna (EZB) zu beseitigen suchen, indem sie ihr verbal (monetär) zu Hilfe eilen.
Zum Beispiel mit Verharmlosung: „Ach, das ist doch nicht so schlimm!“
Oder mit Überspielung: „Ach übrigens, habt Ihr schon meine Himbeer-Sellerie-Torte probiert?“ Hauptsache, es wird weitergeplappert und Geld gedruckt, damit Rede- und Geldfluss nicht versiegen.
Jetzt fragt sich vermutlich der ein oder andere: Was, um Himmels Willen, haben die amerikanischen Schuldner mit einer feststehenden Meinung zu tun? Nun, dies ist natürlich nicht so einfach zu vermitteln, wie die Rollen von Olga, Erna und Irmi. Ich will es trotzdem versuchen.
Bei den amerikanischen Schuldnern kann es sich entweder um eine Personengruppe oder um eine Einzelperson handeln, der Tante Irmi einen Vertrauensvorschuss gewährt. Also so etwas wie ein Opinionleader, dessen Meinung Tante Irmi übernommen hat, weil sie ihm vertraute.
Es handelt sich aber nicht um irgendwelche Schuldner, sondern um Immobilienschuldner. Im Gegensatz zu Geld, das sich in der Regel leicht austauschen lässt, sind Immobilien relativ unbeweglich. Sie werden genutzt, um sich darin niederzulassen (Firmensitz = Niederlassung) bzw. heimisch zu werden (Wohnhaus = Heim). Somit entsprechen die Immobilien Meinungen, die bereits fest verwurzelt bzw. in Fleisch und Blut (ins Gefühl) übergegangen sind. In diese fest verwurzelten Meinungen hat Tante Irmi eine Vertrauensinvestition (Kredit) getätigt, die sich jetzt als unsicher herausstellt. Gefühle können eben manchmal trügen, wie so vieles an unseren zwischenmenschlichen Beziehungen.
Zitat SPIEGEL-Artikel: „Und die Banken hatten eine neue Methode entwickelt, mit der sie zwar großzügig Kredite vergeben konnten, die Risiken aber nicht in ihren Büchern behalten mussten. Sie bündelten die Kredite, die sie an unterschiedliche Kunden gegeben hatten, und verkauften sie weiter.“
Ins Kaffeekränzchen-Deutsche übersetzt:
Die Klatschtanten (Banken) neigten also in der Vergangenheit dazu, Meinungen auszutauschen, denen sie einerseits vertrauten (Kredit), andererseits aber nicht wirklich sicher waren (zu riskant). Es handelt sich in diesem Fall um ein Konglomerat unsicherer Einzelmeinungen im Stile von „man sagt ...“ oder „es geht das Gerücht, dass ...“. Die Verantwortung für diese Meinungen gaben sie selbstverständlich ab an denjenigen, der ihnen ihre vertrauensunwürdigen Worte „abkaufte“.
Dies hört sich dann in etwa so an:
Tante Frieda (Bank) zu Tante Agathe (Kreditaufkäufer): „Ich will zwar nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber man sagt, dass Frau Kaschupke ihren Alten betrügt. Und ich fresse einen Besen, wenn sie’s nicht tut. Aber wie gesagt: hundertprozentig sicher bin ich mir nicht. Nicht dass du dann sagst, ich hätte gesagt ...“
Tante Agathe zu Tante Frieda: „Ach natürlich betrügt die ihren Alten. Das kaufe ich dir doch ungesehen ab.“
Mal ehrlich: Finden Sie es nicht interessant, auf welch niederem Niveau sich die Eliten der Weltfinanzmärkte bewegen? Doch aufgepasst! ... es geht noch tiefer. Heute ist nämlich bei Tante Olga eine Dame zu Gast, die wegen ihres insektenhaften Verhaltens Schlagzeilen machte: Miss Equity (die Private-Equity-Gesellschaften).
Bevor ich allerdings versuche, dieses Insekt zu sezieren, möchte ich zunächst einige Vokabeln ins Gedächtnis rufen, die notwendig sind, um die Sprache der Finanzwelt „Monetärisch“ ins „Verbalesische“ (Kaffeekränzchen-Deutsche) zu übersetzen.
Ein Kredit ist, wie gesagt, ein Vertrauensvorschuss. Kredite werden benutzt, um ein eigenes Kapitaldefizit zu stopfen. In der zwischenmenschlichen Kommunikation handelt es sich dabei um ein Selbstwertdefizit.
Aufgrund eines schwachen Selbstwertgefühls (zu wenig Eigenkapital) fällt es mir beispielsweise schwer, mit mir fremden Personen (= potentielle Geschäftspartner) ins Gespräch (= Tauschgeschäft) zu kommen. Ich könnte beispielsweise eine dritte Person (= Bank) bitten, dass sie den Kontakt (= Geschäftskontakt) arrangiert, indem sie mich mit meinem gewünschten Gesprächspartner (= Geschäftspartner) bekannt macht und ein gutes Wort einlegt (= Kredit). Diese verbale Fremdhilfe in zwischenmenschlichen Kontakten entspricht der monetären Hilfe in Geschäftsbeziehungen. Natürlich tut die dritte Person (Bank) dies nicht völlig uneigennützig. Denn sie wertet sich damit in der Regel selbst auf. Wer viele Menschen kennt, kann seine Beziehungen (= Geschäftsbeziehungen) spielen lassen und ist ein gefragter Gesellschafter, der gewöhnlich ein hohes Ansehen genießt (= hohe Bewertung durch andere). Peinlich kann es für den Fürsprecher (= Kreditgeber) werden, wenn er den Begünstigten (= Kreditnehmer), völlig falsch eingeschätzt (= bewertet) hat.Dann kriegt er unter Umständen nicht die verbale Anerkennung (= Wertzuwachs) auf die er sich ganz selbstverständlich verlassen hat (scheinbare Sicherheit). Man könnte auch sagen: Das Dankeschön bleibt aus.
Doch nun zurück zu Tante Olgas Besucherin: Miss Equity.
Wer ist Miss Equity?
Miss Equity ist ein Mensch, der einen Minderwertigkeitskomplex hat, denn sein Selbstwertgefühl (= Kapital) entspringt nur zu etwa einem Drittel seinem eigenen Potential. Bis zu zwei Drittel seines Selbstwertes holt er sich von seinen Mitmenschen. Miss Equity ist also eine Person, die ohne Zuspruchvon anderen (= Geld = Aufwertung) fast ein Niemand ist.
Doch so bemitleidenswert Miss Equity auf den ersten Blick erscheint, so verachtenswürdig wird sie bei näherem Hinsehen. Denn ihren Lebenszweck sieht Miss Equity einzig und alleine darin, ihren Selbstwert (= Kapital) zu erhöhen (Gewinnmaximierung), und zwar um jeden Preis, den sie nicht selber zahlen muss. Auch wenn Sie dabei ihren eigenen Wert erhöht, indem sie jemand anderen demütigt, also erniedrigt. Auf der monetären Ebene entspricht dies der Demontage eines aufgekauften Unternehmens ohne gleichzeitig auch dessen Wohl im Auge zu behalten. Bildlich gesprochen sagt sie: „Wart, den kauf ich mir!“ Und das tut sie dann auch, indem sie ihn verbal fertig macht.
Dies hört sich bei Tante Olgas Kaffeekränzchen in etwa so an:
Miss Equity, affektiert: „Hi! Ich bin Miss Equity aus Dallas und wer sind Sie?“
Frau Gutmütig, höflich: „Gestatten, mein Name ist Gutmütig!“
Miss Equity, affektiert: „Nein? Doch nicht etwa wie der sprichwörtliche gutmütige Trottel?“
Frau Gutmütig, lacht verlegen: „Na ja, ... was soll ich sagen ...“
Miss Equity: „Ach, sagen Sie am besten gar nichts. Wer schweigt, kann auch kein dummes Zeug reden!“
Miss Equity lacht amüsiert und überlegen.
Frau Gutmütig, lacht verlegen und sagt gar nichts.
Miss Equity: „Sagen Sie, ... Sie sind nicht zufällig die Nachbarin, von der es heißt, sie würde ihren Alten betrügen?“
Frau Gutmütig, irritiert, mit hochrotem Kopf: „Was? ... Wie? ...“
Miss Equity, kumpelhaft: „Nöö, natürlich nicht! Hätte mich auch gewundert! In Ihrem Alter!“
(Frau Gutmütig ist Ende 40)
Frau Gutmütig versinkt vor Scham im Boden. Ihr Selbstwert ist im Keller. Miss Equity fühlt sich als überlegene Siegerin und zieht zum nächsten Opfer.
Miss Equity ist eine jener menschlichen Heuschrecken, die sich besonders überlegen fühlen, wenn sie andere verbal verspeisen. Ihr ist jedes Mittel recht. Und da eine Private-Equity-Gesellschaft ihre Gewinnmaximierung betreibt, indem sie gestaltend und manipulierend auf den Finanzmarkt einwirkt, ist sie vergleichbar mit einem selbstwertschwachen Menschen, der Selbstwertmaximierung betreibt, indem er mit Worten intrigiert und manipuliert. Sie ist also wie jene dauerbewellten Schlampen, die in TV-Serien à la DALLAS oder DENVERCLAN sich auf Cocktail-Partys in Szene setzen und intriganten Smalltalk betreiben, der je nach momentaner Zielsetzung nützliche Weggenossinnen für sie einnehmen oder Kontrahentinnen ins offene Messer laufen lassen soll. Sie ist wie jene Dünnbrettbohrer der glitzernden Geschäftswelt, die bei gesellschaftlichen Anlässen mit einem Maserati vorfahren, aber die Miete für ihre Wohnung nicht mehr bezahlen können. Sie ist aber auch wie jene testosterongeschwängerten jungen Männer, die mit Rasierklingen unter den Armen herumlaufen, aber am Pissoir verstohlen zum Nachbarn rüberschielen aus Angst, sie könnten den Kürzeren gezogen haben. Kurz – Miss Equity ist ein Blender von der übelsten Sorte. Und! – das sollte uns zu denken geben – sie ist gesellschaftlich anerkannt. Denn Private-Equity-Gesellschaften sind ja, wie so vieles in der großen, weiten Geschäftswelt, völlig legitim. Dies heißt nichts anderes, als dass unsere Gesellschaft einer Partygesellschaft gleicht, von der ein Großteil es gutheißt oder stillschweigend toleriert, dass eine handvoll selbstwertschwacher Partygäste ihren Selbstwert erhöhen, indem sie einige andere Partygäste demütigen (= möglichst billig einkaufen durch Abwertung), manipulieren, verbal filettieren (= auseinandernehmen) und für dumm verkaufen (= weiterverkaufen). Und es heißt nichts anderes, als dass unsere Gesellschaft bereits stillschweigend die Regeln und Wertmaßstäbe von J.R. Ewing und Cliff Barnes akzeptiert hat -vermutlich sogar ohne dies realisiert zu haben. Wir leben in einer amerikanischen TV-Serie à la DENVERCLAN und DALLAS ohne es zu wissen. Wollten wir das?
Wenn nein: Warum ächten wir die Miss Equitys dieser Welt nicht? Warum lassen wir zu, dass sie die gesellschaftlichen Wertschöpfungen, sowohl im materiellen als auch im ideellen Sinn, bestimmen?
Werte schöpfen heißt, Werte schaffen. Werte, nach denen wir unser gemeinsames Leben ordnen und ausrichten. Ist es nicht längst an der Zeit, unsere gesellschaftlichen Werte neu zu definieren?
Anmerkung:
Die Zitate wurden entnommen aus einem Artikel der Autoren Beat Balzli, Dietmar Hawranek, Christoph Pauly - veröffentlicht im SPIEGEL Nr. 33/2007.
Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Private-Equity